Pfarrer Funk und der Dreißigjährige Krieg


Die Geschichte von Königsfeld für Jung und Alt

© Frank Dörfler


Wer war Pfarrer Funk?

Johannes Funk war der Königsfelder Pfarrer vor ca. 400 Jahren zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648). In diesem langen und grausamen Krieg kämpften die Armee des deutschen Kaisers und das Heer des Schwedischen Königs gegeneinander. Diese Kämpfe fanden in Deutschland statt.


Was geschah Pfarrer Funk im Dreißigjährigen Krieg?

So sahen die Soldaten im Dreißigjährigen Krieg aus

Im Jahr 1632 überfielen schwedische Soldaten Königsfeld. Das ganze Dorf wurde von ihnen bei diesem Überfall ausgeplündert und niedergebrannt. Pfarrer Funk wurde von den Schweden an die Aufseßquelle geschleppt und dort ermordet. Alte Geschichten erzählen, dass er das Versteck des Königsfelder „Kirchenschatzes“ nicht verraten wollte und dafür mit dem Leben bezahlten musste. Zum Andenken (= Gedenken) an dieses Ereignis wurde der Pfarrer-Funk-Gedenkplatz an der Aufseßquelle geschaffen.

Die Königsfelder Bevölkerung erzählte sich lange Zeit die Geschichte, dass das Versteck des „Kirchenschatzes“ auf einer geheimen Schatzkarte verzeichnet wurde. Diese sei in der goldenen Kugel auf der Spitze des Kirchturms versteckt worden. Bei der Renovierung des Kirchturm-Daches im Jahr 1995 wurde diese Geschichte leider „entzaubert“: In der goldenen Kugel konnten die Handwerker keine Schatzkarte finden. So ist der sagenumwobene „Kirchenschatz“ bis heute nicht gefunden worden. 


Wo liegt der Gedenkplatz für Pfarrer Funk?

► Der Gedenkplatz, „Pfarrer-Funk-Platz“ genannt, liegt an der Aufseßquelle. Du erkennst ihn an:

… der Steinsäule mit Heiligenbildern. Diese nennt man Bildstock oder „Marterl“ .

… der Gedenktafel beim großen Lindenbaum.

Der Pfarrer-Funk-Platz mit Marterl und Gedenktafel


Was geschah mit den übrigen Königsfeldern damals?

► Wir wissen nicht, was genau mit der Bevölkerung von Königsfeld beim Schwedenüberfall von 1632 geschah. Solche Überfälle verliefen im Dreißigjährigen Krieg meistens recht grausam.

Folgende Fragen sind offen (= unbeantwortet): 

Wurden die Bewohner vom schwedischen Überfall überrascht oder konnten sie vorher in die Kirchenburg fliehen?

Wurde die Kirchenburg vielleicht sogar von den Schweden belagert und erobert?

Konnten die Schweden Pfarrer Funk sofort ergreifen oder erst nach einer Belagerung der  Kirchenburg

Lies hierzu auch:

Unsere Kirche – eine alte Kirchenburg

 Bekannt ist aber, dass das Königsfeld bis dahin eine Einwohnerzahl von über 1000 Menschen hatte, schließlich war es ein ehemaliger Königshof der Frankenkönige im Mittelalter. Die Schweden brannten bei dem Überfall Königsfeld fast völlig nieder und entvölkerten es dadurch. Danach konnte es nicht mehr seine alte Größe erreichen, sogar bis heute nicht (ca. 560 Einwohner heute).


Wie entstand der Gedenkplatz für Pfarrer-Funk?

 Wahrscheinlich schon kurz nach dem Dreißigjährigen Krieg wurde das Marterl an dieser Stelle aufstellt, um Menschen zum Beten (für Pfarrer Funk) anzuregen. Im Laufe der Jahrhunderte gingen jedoch die Bilder verloren. In den 1960er Jahren lehrte am Königsfelder Schulhaus das Lehrerehepaar Eugenie und Joachim Kortner. Beide hatte die Idee, den Gedenkplatz für Pfarrer Funk wieder zu erneuern. Eugenie Kortner malte die im Zeitungsartikel unten gezeigten Bilder für das Marterl auf Metallunterlagen, welche von der Firma Niemetz gefertigt wurden. Mittlerweile wurden diese Bilder durch neuere ersetzt. (Die Hintergründe hierfür werden noch recherchiert.)

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Quellen:

Wikipedia: www.wikipedia.de

 Klexikon – Das freie Kinderlexikon: www.klexikon.de

► Privatarchiv Frank Dörfler

► Erzählungen von Herrn Gerhard Dorrmann, dem Sohn des langjährigen Königsfelder Schulleiters Ludwig Dorrmann (1956 bis 1967)