Eine Burg zwischen Königsfeld und Treunitz – Der Burgstuhl


Die Geschichte von Königsfeld für Jung und Alt

© Frank Dörfler


Wo war eine Burg zwischen Königsfeld und Treunitz?

Nahe an der heutigen Straße von Königsfeld nach Treunitz befand sich im frühen Mittelalter eine Burg. In dem Waldstück, welches sich hinter dem Sendemasten neben der Straße befindet, liegt ein ca. 20 Meter hoher Hügel, welcher „Burgstuhl“ genannt wird. Dort bauten die Frankenkönige eine Burg.


Warum wurde auf dem Burgstuhl eine Burg erbaut?

► Die Entstehung der Burg ist eng mit dem fränkischen Königshof in Königsfeld verbunden. Königsfeld war im Mittelalter nämlich ein Königshof der Frankenkönige , der damals im großen fränkischen Reich an der Grenze zum Gebiet „Böhmen“ hin lag. Die Menschen in Böhmen nannte man „Slawen“ . In Königsfeld und Umgebung hatten sich neben Franken auch viele Slawen angesiedelt. 

► Die Frankenkönige errichteten den Königshof in Königsfeld als Stützpunkt, der mit Soldaten die Grenze zu den Slawen sichern sollte. Der Königshof bestand aber nicht nur aus der Wohnanlage für den König in Königsfeld allein. In der Umgebung gab es viele große Bauernhöfe (Gutshöfe), welche den Königshof mit Lebensmitteln versorgten.

Lies hierzu auch:

Der Königshof der Frankenkönige

Außerdem wurden Burgen zum Schutz des Königshofes in der Umgebung von Königsfeld gebaut. Hierzu zählen die Burgen …

     → auf dem Burgstuhl

     → auf dem Gehai (Kotzendorf)

     → auf dem Bischofsgraben (bei Treunitz)

     → auf der Wacht (Huppendorf)

     → auf dem Strohholz (Voitmannsdorf)

Lies hierzu auch:

Das uralte Kotzendorf – Die Fliehburg auf dem Gehai


Wie sah die Burg auf dem Burgstuhl aus?

Die Burg auf dem Burgstuhl war eine Wallburg, welche durch einen doppelten Ringwall geschützt wurde.

Der äußere Ringwall umschloss eine ovale (= eiförmige) Fläche, welche ca. 125 Meter lang und ca. 95 Meter breit war. Dieser Ringwall ist etwa 8 Meter breit und erreicht eine Höhe von nahezu 3 Metern

Der innere Ringwall umschloss ebenso eine ovale (= eiförmige) Fläche, welche ca. 75 Meter lang und ca. 50 Meter breit war. Dieser Ringwall ist auch etwa 8 Meter breit, erreicht aber nur eine Höhe von bis zu 1 Meter

In Richtung Königsfeld (Süd-Westen) haben beide Ringwälle eine Lücke, die jeweils auf eine Toröffnung hinweist.

Auf den Ringwällen waren Verteidigungsmauern aus Stein oder Holz aufgebaut.

Im Inneren der Wallburg befanden sich Gebäude aus Stein oder Holz:


Gibt es heute noch Spuren von der Wallburg?

► Die Reste der Wall-Anlagen können besichtigt werden. Das Gelände der früheren Wallburg liegt heute komplett in einem Wald neben der Straße Königsfeld-Treunitz und ist mit Bäumen bewachsen.


 

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Quellen:

► Björn-Uwe Abels: Königsfeld, Lkr. Bamberg: Ringwall auf dem Burgstuhl. In: Rainer Hofmann (Bearb.): Führer zu archäologischen Denkmälern in Deutschland, Band 20: Fränkische Schweiz. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1990, S. 191–192.

Wikipedia, Ringwall Burgstuhl:  https://de.wikipedia.org/wiki/Ringwall_Burgstuhl

Wikipedia, Slawischer Burgwall: https://de.wikipedia.org/wiki/Slawischer_Burgwall

► Dieter Schmudlach, Archäologisches Lexikon / Archäologie am Obermain: http://www.landschaftsmuseum.de/Seiten/Lexikon/Slawen_Oberfranken.htm

► Dieter Schmudlach, Archäologisches Lexikon / Archäologie am Obermain: http://www.landschaftsmuseum.de/Seiten/Lexikon/Besiedlung.htm

Wikipedia: www.wikipedia.de

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