Der ehemalige Schüler, der nun Lehrer hier ist

Na ja, meint Frank Dörfler bzw. „Herr Dörfler“, mit seinem Bekanntheitsgrad sei das doch äußerst relativ. Im Gegensatz zu den anderen Persönlichkeiten in dieser Rubrik sei er nämlich nur sehr lokal im Schulsprengel Königsfeld bekannt – also überhaupt kein Vergleich! Er falle völlig aus der Reihe!

Trotz dieses ganz offensichtlichen Makels soll hier über den Königsfelder Pädagogen wegen seiner gezeigten Demut dennoch berichtet werden – ist er doch der erste und bislang einzige ehemalige Schüler der Grundschule Königsfeld, welcher als Lehrer hierher zurückkehrte.

Zumal diese Rückkehr im Jahr 2013 auch etwas Kurioses an sich hat: „Sie war von mir nie geplant, sondern überraschte mich völlig!“, verrät Frank Dörfler und fügt schmunzelnd hinzu: „Als der Schulrat mich über diese Versetzung informierte, fragte er, ob ich denn Königsfeld kennen würde…“

Und ob er Königsfeld und dessen Schule kannte!
Sein Elternhaus ist ein direktes Nachbargebäude des Schulhauses. 1970 geboren wuchs er quasi neben der Schule auf. Aus esoterischer Sicht könnte man behaupten, die beständige Aura der Grundschule Königsfeld während Kindheit und Jugend habe seinen späteren Berufswunsch entscheidend geprägt.

1970: Blick vom Nachbargrundstück der Familie Dörfler auf die Schule. Im Kinderwagen der heutige Lehrer Herr Dörfler, die Wagenlenkerin ist seine Großmutter Margarete

Als ABC-Schütze 1976 mit zeitgenössischer Frisur und Mode

Als Schüler besuchte er die 1. und 3. Klasse im Schulhaus Königsfeld. Der Schulweg sei schon angenehm kurz gewesen, so sein lächelnder Kommentar und spontan wird hierzu eines seiner Lieblingszitate zum Besten gebracht: „Das Leben ist unfair! Aber nicht immer zu deinem Nachteil!“ (John F. Kennedy)

In der 2. und 4. Klasse drückte er im damaligen Neben-Schulhaus Drosendorf die Schulbank.

Fußballspielen in der DJK Königsfeld war bis in die A-Jugend selbstverständlich, zumal sein Vater Klaus Dörfler lange Jahre Schüler- und Jugendleiter sowie später 1. Vorsitzender war.

1989 führte ihn dann aber sein Lebensweg für die folgenden 24 Jahre aus Königsfeld fort:
Er studierte Lehramt an Grundschulen an der Universität Erlangen-Nürnberg. In Nürnberg verbrachte er auch seine Lehramtsanwärter-Zeit bzw. sein Referendariat an einer Brennpunkt-Schule. Nach Jahren in den Großstädten Erlangen, Fürth und Nürnberg folgte seine Versetzung nach Schwaben in den Landkreis Günzburg, ehe er wieder nach Oberfranken zurückversetzt wurde. Hier war er an verschiedenen Grundschulen tätig (Scheßlitz, Bojendorf, Strullendorf, Amlingstadt, Heiligenstadt), bis sich 2013 der Kreis schließlich nach 24 Jahren wieder schloss und Königsfeld folgte. Seitdem unterrichtet er hauptsächlich als Klassenlehrer an seiner Stammschule Königsfeld, aber auch als Fachlehrer (Sport/Deutsch/Mathe/Kunst/Religion) an der benachbarten Grundschule Stadelhofen.

Er sei zuversichtlich, dass er nicht der einzige ehemalige Schüler bleibe, der an seine Heimatschule als Lehrkraft zurückkehre. Es gäbe mittlerweile zwei Junglehrerinnen aus Königsfeld und Huppendorf, die ehemalige Schülerinnen der Grundschule Königsfeld sind. Sie hätten bereits Praktika hier absolviert und würden vielleicht irgendwann einmal seinem Beispiel folgen und auf wundersame Weise an die Grundschule Königsfeld versetzt werden, sinniert Frank Dörfler.

Sein Fazit: „Es ist für mich schon etwas ganz Besonderes, in den Klassenräumen zu unterrichten, in welchen ich als Schüler die Schulbank drückte! Ich fühle mich voll etabliert an meinem alten Heimatort – oder kurzgesagt: einfach pudelwohl!“


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