Königsfelds berühmter Künstler: Prof. Wilhelm Broghammer

Der angesehene Künstler Professor Wilhelm Broghammer lebte und arbeitete von 1992 bis zu seinem Tod am 18.11.2008 als Maler und Bildhauer in Königsfeld im Haus Katharinenstraße 12 mit Atelier in der dazugehörigen Scheune.

Königsfeld, Katharinenstr. 12; Foto: Frank Dörfler

In seinem Atelier dort bot er Aquarell-Kurse an. Auch die später selbst als Künstlerin bekannte Königsfelderin Barbara Bollerhoff war in ihren Anfangsjahren eine Kursteilnehmerin. Sie entwickelte jedoch ihren völlig eigenen Malstil. Bereits seit 1987, als er noch in Ebermannstadt wohnte, veranstaltete Professor Broghammer auch seine beliebten und gut besuchten Aquarell-Kurse an der „Kulturwerkstatt Fränkische Schweiz“ des Fränkische-Schweiz-Vereins e.V. in Morschreuth.

Prof. Broghammer in seinem Atelier in Königsfeld im Jahre 2002, Foto: Walter Tausendpfund

Prof. Wilhelm Broghammer wurde 1930 in Bayreuth geboren. Er besuchte die Fachoberschule für Keramik und Grafik in Nürnberg und nahm an Abendkursen für Studienkopf und Akt in Nürnberg bei Georg Weidenbacher teil.
Es folgten ein Studium an der Akademie Nürnberg in Ellingen bei Prof. Herrmann Wilhelm sowie ein Bildhauerstudium bei Prof. Konrad Roth in München.

Seit 1959 war er freischaffend als Maler und Grafiker tätig.

1985 erhielt er selbst einen Hochschul-Lehrauftrag (Professur) für Bildende Kunst an der Akadamie für Bildende Künste in Nürnberg. 

Er beteiligte sich an regionalen Kollektiv-Ausstellungen. Einzelausstellungen gab er mehrmalig in Bamberg, Bayreuth, Berlin, Bonn Chantonnay (F), Detmold, Düren, Düsseldorf, Ebermannstadt, Egloffstein, Erlangen, Forchheim, Hagen, Hirschaid, Hollfeld, Kulmbach, München, Neunkirchen a.B., Nürnberg, Nörvenich, Pommersfelden, Roth, Röthenbach und Waischenfeld.

Prof. Wilhelm Broghammer war Mitglied im Bund Fränkischer Künstler.

Seine Werke wurden von staatliche Behörden und städtische Museen, von Privatsammlungen im In- und Ausland, von Banken (auch Sparkasse Königsfeld) und Versicherungen, von Siemens München und Erlangen, vom Bezirk Oberfranken, von der Bayerischen Staatsgemäldesammlung München, vom Europäischen Kunstmuseum Köln-Nörvenich, von der Bayerischen Staatskanzlei, vom Deutschen Bundestag und vom ehemaligen Bundespräsidenten Rau angekauft.

Wilhelm Broghammer: Jakobsberg Königsfeld – Blick zur Kirche, Titelbild der Zeitschrift „Die Fränkische Schweiz“, Heft 4/2002 – Das Original hängt in der Sparkasse Königsfeld!

Bei seinen Aquarellen benutzte Wilhelm Broghammer eine ganz persönliche Technik. Mit seinem Malstil gelang es ihm, die Farben sehr gut zueinander in Beziehung zu setzen. Diese Art des Malens erinnert manchmal an Mosaikarbeiten. Seine besondere Liebe gehörte der Darstellung von Tieren. In seinen Gemälden setzte er diese meist in Bezug zur jeweiligen ländlichen Umgebung.

Zu guter Letzt eine kleine Anekdote, wie es Einheimischen mit „Zugereisten“ ergehen kann:

Der erste Kontakt mit „Broghammer“

Ein Königsfelder Urgestein erzählte mir, dass er Anfang der 1990er-Jahre im Dorf von einem Besucher aus Hamburg gefragt wurde, wo dieser denn den „Broghammer“ finden könne. „Broghammer?“, überlegte der Königsfelder und kam zu der Antwort, dass ihm dieser Name gar nichts sage. Daraufhin wurde ihm von dem Hamburger höflich und in aller Ausführlichkeit erklärt, wer Prof. Wilhelm Broghammer sei und dass dieser in Königsfeld wohne. Happy End: Später lernte unser Königsfelder den „Broghammer“ natürlich noch persönlich im Dorf kennen.


 

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