Die Geschichte von Königsfeld für Jung und Alt
© Frank Dörfler
Gab es unser Dorf etwa schon vor 7000 Jahren?
► Nein, unser heutiges Königsfeld mit der Kirche und den Häusern gab es vor 7000 Jahren noch nicht. Es gab aber ein Vorgänger-Dorf unserer Vorfahren. Wir wollen es als Dorf unserer „Ur-Ahnen“ einfach „Ur-Königsfeld“ nennen. Wie die Menschen es damals wirklich genannt haben, wissen wir leider nicht. Erst etwa 6000 Jahre später bekam eine neuere Siedlung an der Aufseßquelle den Namen „Königsfeld“ dadurch, weil sie im Mittelalter ein → Königshof der Frankenkönige war.
Wo befand sich das „Ur-Königsfeld“ genau?
► Es befand sich auf dem Feld, welches unserem Sportgelände an der Poxdorfer Straße gegenüberliegt.
Woher wissen wir das?
► Im Sommer 2015 machten Forscher der Universität Bamberg (Archäologen) viele Ausgrabungen auf diesem Feld. Sie fanden alte Pfostenspuren von Holzhäusern, Scherben aus Keramik (Ton), uralte Getreidekörner und Spuren eines tiefen Grabens, der die Häuser umgab. Alle Funde stammten aus der Zeit vor 7000 Jahren. Nachdem die Forscher alles genau untersucht, gesammelt und fotografiert hatten, wurden die Ausgrabungen wieder mit Erde bedeckt.
Welches Zeitalter war vor 7000 Jahren?
► Die Zeit damals wird Jungsteinzeit genannt, weil die Menschen zwar ihre Werkzeuge noch aus Stein herstellten, aber gleichzeitig schon begannen, Holzhäuser zu bauen und als Bauern zu leben. Sie bauten Getreide an und hatten Nutztiere, wie Ziegen, Schafe, Schweine und Rinder. Vorher in der Altsteinzeit wohnten die Steinzeitmenschen noch nicht an festen Orten. Sie zogen als Jäger durch das Land, lebten von der Jagd sowie von Beeren und Früchten.
Wie sahen die Häuser damals aus?
► Auf diesem Feld haben schon vor 7000 Jahren Menschen eine Siedlung aus großen Holzhäusern gebaut. An die Außenwände wurde Astgeflecht angebracht, welches mit Lehm ausgefüllt wurde. Die Dächer waren mit Stroh gedeckt. Diese Holzbauten waren etwa sechs bis acht Meter breit und bis zu 40 Meter lang.
Warum gab es den tiefen Graben?
► Die Bewohner legten um diese Siedlung einen 2 Meter tiefen Graben als Schutz vor Feinden an. Mit den damaligen Werkzeugen aus Stein war dies nur durch eine riesengroße Anstrengung möglich. Ähnliche Siedlungen aus der Jungsteinzeit an anderen Orten waren nur durch einen Zaun aus Holzpfählen geschützt. Die Forscher nehmen deshalb an, dass die Bewohner unserer Siedlung sehr bedroht gewesen waren. Aus großer Angst buddelten sie mit ganz einfachen Steinwerkzeugen den tiefen Graben. Schaufeln oder gar Bagger gab es ja noch nicht.
Woher bekamen die Dorfbewohner Wasser?
► Die Aufseßquelle befand sich vor 7000 Jahren nicht an ihrem heutigen Ort, sondern lag ganz nahe bei der Siedlung. So konnten sich die Menschen mit Wasser versorgen.
Wie lange gab es das „Ur-Königsfeld“ ?
► Nach 100 Jahren war die Siedlung plötzlich unbewohnt. Wahrscheinlich waren die Bewohner vor übermächtigen Feinden geflüchtet.
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Quellen:
► Infranken.de: http://www.infranken.de/regional/artikel_fuer_gemeinden/koenigsfeld-ist-ueber-7000-jahre-alt;art154303,1589058
► Dieter Schmudlach, Archäologisches Lexikon / Archäologie am Obermain: http://www.landschaftsmuseum.de/Seiten/Lexikon/Neolithikum.htm
► Wikipedia: www.wikipedia.de
► Klexikon – Das freie Kinderlexikon: www.klexikon.de